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Zu Federers aktueller Situation

15/9/2013

 
​Roger Federer gilt für viele Tennisexperten als bester Spieler aller Zeiten. Auch wenn solche generationenübergreifende Vergleiche schwierig und letztlich nur eine Spielerei sind, gehört Federer zweifellos zu den grössten Spielern des Sports. Über Jahre hat er das Tennis dominiert und eine Vielzahl an Rekorden aufgestellt. Bis zum heutigen Tag hat er 17 Grand-Slam-Titel gewonnen - so viele wie kein anderer Spieler. Seit seinem ersten Erfolg in Wimbledon im Jahre 2003 hatte Federer bei Grand-Slam-Turnieren 36-mal in Folge mindestens das Viertelfinale erreicht - eine unglaubliche Serie. Völlig unerwartet riss diese Serie diesen Sommer, als Federer in Wimbledon sensationell in Runde 2 dem Ukrainer Sergej Stachovski unterlag. In einer englischen Zeitung, dem Guardian, war danach zu lesen: "Der grösste Schock in der Geschichte der Männer-Grand-Slams."
​
Bis dahin war Federers Saison eher enttäuschend verlaufen, doch nach dem Gewinn des Vorbereitungsturniers in Halle zählte er zum engsten Favoritenkreis.
​Jede Serie geht einmal zu Ende, in jeder Sportkarriere gibt es Phasen, in denen es nicht rund läuft. War es ein einmaliger Betriebsunfall? - Mit grosser Spannung erwartete man deshalb die Auftritte Federers bei den US Open. In den ersten drei Runden hatte er überhaupt keine Probleme. Ohne Satzverlust qualifizierte er sich für das Achtelfinale und insbesondere in Runde 3 zeigte er eine sehr starke Leistung. Federer zeigte sich denn auch sehr zufrieden und sprach von "einem perfekten Match". Zwei Tage später dann ein ganz anderes Bild. Im Achtelfinale gegen Tommy Robredo war er ebenfalls haushoher Favorit und führte im Head-to-Head gegen den Spanier mit 10:0. Was folgte, ist bekannt: Federer fand nie zu seinem Rhythmus und verlor nach ganz schwacher Leistung in drei Sätzen. Ein Debakel, das Fragen aufwirft...

Mangelt es an Motivation? Befindet er sich in einem Formtief? Ist Federer über seinen Zenit hinaus und kann nicht mehr mit der Spitze mithalten? Sollte er besser zurücktreten? - Letzteres ist ganz schön anmassend, wenn gewisse Leute so etwas beinahe schon fordern. Das ist ganz alleine Federers Sache. Die anderen Fragen beantworten wir allesamt mit einem NEIN!

Federer ist auf dem Tennisplatz ein Virtuose, bei dem alles spielerisch leicht und locker aussieht. Er ist ein kompletter Spieler mit herausragenden Stärken und auch physisch absolut top. Doch Federer ist auch aus mentaler Sicht ein herausragender Athlet. Erst dadurch wurde er zum Seriensieger. Tommy Haas, mit Jahrgang 1978 drei Jahre älter als Federer und 2013 eine ganz starke Saison spielend, sagte einmal treffend über ihn: Er sei ein "master der big points". In den entscheidenden Phasen könne Federer einen Gang höher schalten und sein bestes Tennis abrufen. Über Jahre hinweg haben wir das immer wieder beobachten können. Doch von dieser Fähigkeit war im Spiel gegen Robredo nichts zu sehen - im Gegenteil. Von 16 Breakchancen konnte er gerade einmal 2 verwerten. Viele davon hatte er durch - für seine Verhältnisse - ganz einfache Fehler vergeben. Die ersten drei Runden zuvor haben deutlich gezeigt, dass Federer in Form war, doch gegen Robredo konnte er sein Potential nicht annähernd abrufen. Die Ursache dafür: Federer fehlt es derzeit am nötigen Selbstvertrauen, Zweifel sind aufgekommen. Nach der Niederlage nahm denn Federer auch kein Blatt vor den Mund und urteilte ungewohnt hart, aber treffend: "Er habe sich heute selbst zerstört". 

Wenn der Start in die Partie nicht wunschgemäss verläuft, scheint es derzeit so, als Federer sehr rasch verunsichert ist und nicht zu seinem Spiel findet. Das ist doch sehr bemerkenswert, dass selbst ein Spieler wie Federer mit all seinen Qualitäten zu zweifeln beginnt und das Vertrauen in seine Schläge verliert. 

Die Verunsicherung zeigte sich auch unmittelbar nach Wimbledon. Federer griff zu einem neuen Schlägermodell mit grösserem Schlägerkopf und schob zwei zusätzliche Sandplatzturniere ein. Die Massnahme mitten in der Saison zeigte jedoch nicht den gewünschten Erfolg und so kehrte Federer auf die Hartplatzsaison zu seinem altbewährten Racket zurück. 

Vor den US Open zeigte sich Federer wieder zuversichtlich und sagte in einem Interview, dass er "brutal hart trainiert habe". In der Partie gegen Robredo konnte man jedoch den Eindruck gewinnen, dass Federer zwar körperlich bereit war, jedoch nicht im Kopf! Da stellt sich die Frage, ob Federer und sein Umfeld diesem Bereich die nötige Aufmerksamkeit geschenkt haben. Ein Novak Djokovic sagte in einem Platzinterview ausdrücklich, dass er "physisch und mental sich intensiv vorbereitet habe". 

Wie zentral der Faktor "Selbstvertrauen" ist, wissen wohl die meisten Tennisspieler aus eigener Erfahrung, ganz unabhängig davon, auf welchem Niveau jemand spielt. Djokovic sagte im Frühjahr 2011 kurz nach dem Gewinn der Australian Open sogar: 

"Es geht nur um das Selbstvertrauen. Das ist alles, deshalb spiele ich gegenwärtig so gut."

Für Federer wird dies die entscheidende Aufgabe sein: Es gilt das Vertrauen ins eigene Spiel wieder zu finden, aktiv etwas dafür zu tun, um auf die Erfolgsspur zurückkehren zu können. Der grosse Unterschied zwischen dem erfolgreichen Federer und dem jetzigen liegt im vorhandenen bzw. fehlenden Selbstvertrauen. 

Ist man zu dieser Erkenntnis gelangt, stellt sich die Frage, wie man das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wieder finden kann? - Zugegebenermassen nicht die einfachste aller Fragen, wenn man in einigen wenigen Zeilen eine Antwort geben möchte. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um das Selbstvertrauen zu stärken, doch letztlich ist es ein sehr individueller Weg. An dieser Stelle skizzieren wir eine Massnahme, welche - aus unserer Sicht - für Federer in seiner jetzigen Situation naheliegend wäre. Seine Karriere ist ja äusserst gut dokumentiert. Selbst für die Öffentlichkeit gibt es bspw. auf YouTube jederzeit die Möglichkeit Videosequenzen aufzurufen, welche einen magistralen Federer zeigen. So könnte er selbst Videos von vergangenen Matches betrachten, in welchen er sein bestes Tennis spielt, in den entscheidenden Phasen noch zulegen kann oder Bilder, die zeigen, wie er nach mässigem Start geduldig bleibt und mit Vertrauen in seine Fähigkeiten den Weg in die Partie findet und diese noch drehen kann. Dabei gilt es möglichst tief in diese Situationen einzutauchen und die Emotionen von einst wieder zu erleben. Für den Verstand wichtig ist zudem die Erkenntnis, dass es keinen objektiven Grund gibt, warum ich nicht mehr zu solchen Leistungen fähig sein sollte: "Ich habe die technischen und physischen Voraussetzungen, um ganz oben mitzuspielen. Es ist nur eine Frage des Vertrauens in diese Fähigkeiten, damit ich diese auf dem Platz abrufen kann."
​
In der Wettkampfvorbereitung hat man also die Möglichkeit aktiv etwas für das Selbstvertrauen zu tun. Wie sieht es im Wettkampf selbst aus? - Die zentrale Botschaft lautet da, den Körper die Schläge unbehindert ausführen zu lassen! Gerade nach Fehlern oder einem mässigen Start, meldet sich oft der Verstand zu Wort mit Gedanken und Selbstgesprächen, die häufig nicht gerade leistungsförderlich ist. Je ruhiger der Verstand, umso besser - auch dies lässt sich trainieren...

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