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US Open 2018: Ein hitziges Turnier...

24/9/2018

 
Die US Open Ausgabe 2018 sorgten für viel Gesprächsstoff und für einmal waren auch die Schiedsrichter im Mittelpunkt des Geschehens. Es war ein Turnier, das bei enormer Hitze und sehr hoher Luftfeutigkeit ausgetragen wurde und den Spielerinnen und Spielern schon dadurch sehr viel abverlangte. Von "unmenschlichen" Bedingungen war gar die Rede, doch Ironie des Schicksals ist, dass der Mensch durch Umweltzerstörung und masslosen Konsum dieses Klima mitverursacht. Die Klimaveränderung ist schon längst auch im Profi-Sport angekommen und ein Thema, das ernst genommen werden sollte.

Bei den Damen verabschiedeten sich die Topgesetzten gleich reihenweise, bei den Herren scheiterte Roger Federer völlig überraschend im Achtelfinale gegen den Australier John Millman. Nach der Partie klagte ein völlig ausgelaugter Federer: "Ich hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen." und weiter: "Wenn Du so mit der Hitze am kämpfen bist, dann ist alles schwierig. Du hast eine Müdigkeit im Körper und kannst nicht so explosiv spielen, wie ich das eigentlich gerne will."
Nicht nur Federer scheiterte an den Bedingungen. Für Irritationen sorgten für einmal aber auch die Schiedsrichter mit fragwürdigen Entscheidungen und Aktionen.

Alizé Cornet: Verwarnung wegen T-Shirt-Wechsel
Alizé Cornet scheitert bereits in ihrer Startrunde an der Schwedin Johanna Larsson. Für Aufregung sorgt dabei eine Szene. Nach dem zweiten Satz gibt es aufgrund der grossen Hitze eine 10-minütige Pause. Die beiden Spielerinnen verlassen den Platz, um u.a. auch ein neues Dress anzuziehen. Doch als der 3. Satz beginnt, bemerkt die Französin, dass sie ihr T-Shirt falsch angezogen hat. Kurzerhand wendet sie ihr Shirt und steht für kurze Zeit in ihrem Sport-BH da. Konsequenz: Alizé Cornet wird dafür verwarnt! Wie bitte? Während die Herren beim Seitenwechsel öfters ihre Shirts wechseln und längere Zeit mit freiem Oberkörper zu sehen sind, soll die Aktion von Alizé Cornet ein Regelverstoss sein? Dementsprechend fallen auch die Reaktionen aus. Von mehreren Seiten hagelt es Sexismus-Vorwürfe.

Am Tag darauf bedauert der amerikanische Verband die Verwarnung und sichert zu, dass dies in der Zukunft nicht mehr geschehen wird. 

Mentaler Standpunkt: Alizé Cornet verlor zwar nach diesem Zwischenfall den dritten Satz mit 2:6, betonte jedoch an der Pressekonferenz, dass der Vorfall ihre Leistung nicht negativ beeinträchtigt hätte. Nach wenigen Sekunden hätte sie diesen bereits abgehakt gehabt.


Nick Kyrgios: Der Schiedsrichter - Dein Freund und Helfer?
Nick Kyrgios ist das "enfant terrible" der ATP-Tour und wurde aufgrund seiner Eskapaden auch schon gesperrt. Auf dem Platz wirkt der 23-jährige, hochtalentierte Australier häufig völlig lustlos. So auch in seiner 2. Runde gegen den Franzosen Hugues Herbert. Kyrgios liegt mit 4:6 und 0:3 zurück, als beim Seitenwechsel Merkwürdiges passiert. Schiedsrichter Mohamed Lahyani steigt von seinem Stuhl hinab, geht zu Kyrgios und redet auf diesen ein. Bis heute ist nicht ganz klar, was Lahyani gesagt hat, doch Tatsache ist, dass die Partie nach dieser Aktion eine ganz andere Richtung annimmt. Plötzlich ist Kyrgios ein anderer Spieler, mit mehr Energie und Einsatz am Werk. Er wendet die Partie und gewinnt letztlich in vier Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:3 und 6:0. Die grosse Frage ist nun: Hat Lahyani eine Grenze überschritten und fast schon als (Mental-)Coach gewirkt, anstatt als unparteiischer, neutraler Schiedsrichter? Während Kyrgios als Hauptinvolvierter den Vorwurf des Coachings als "lächerlich" bezeichnete, war bspw. Roger Federer, angesprochen auf diesen Vorfall, ganz anderer Ansicht: "Als Schiedsrichter steigt man nicht vom Stuhl und spricht so mit einem Spieler", um dann jedoch etwas zu relativieren: "Ich weiss zwar nicht genau, was er ihm gesagt hat. Aber es war ganz offensichtlich mehr als ein Nachfragen nach dem Zustand".

Inzwischen wurde Lahyani tatsächlich sanktioniert und für zwei Turniere gesperrt.

Mentaler Standpunkt: Auch wenn die genauen Worte nicht bekannt sind, zeigt der Vorfall eindrücklich, was einige wenige Worte von aussen, bewirken und auslösen können. 

​Eklat beim Damen-Finale zwischen Naomi Osaka und Serena Williams
Bei den Damen kommt es im Finale zum Generationen-Duell zwischen der 20-jährigen Naomi Osaka und der 37-jährigen Serena Williams, welche vor ziemlich genau einem Jahr Mutter geworden ist und nach Wimbledon bereits wieder in einem Grand-Slam-Finale steht. Was die Affiche zusätzlich reizvoll macht: Osaka wird seit einigen Monaten von Sascha Bajin trainiert, der jahrelang Sparring-Partner von Serena Williams war. Zudem betonte Osaka immer wieder, dass Serena ihr grosses Vorbild sei und sie davon geträumt hätte, einmal in einem GS-Finale gegen sie antreten zu dürfen. Am 8. September wurde der Traum Wirklichkeit...

Einmal auf dem Platz war bei Naomi Osaka nichts mehr zu spüren von Nervosität. Von Beginn weg spielte sie auf sehr hohem Niveau und mit grosser Entschlossenheit, währenddem Serena Williams insbesondere bei ihrem Aufschlag Mühe bekundete. Satz 1 ging mit 6:2 an die in Long Island aufgewachsene Japanerin. Bis dahin eine ganz normale Tennispartie, doch dann sollten sich die Dinge drastisch ändern...

Anfang des zweiten Satzes erhält Serena Williams eine Verwarnung wegen unerlaubtem Coaching. Mit deutlichen Worten wendet sie sich an den Schiedsrichter Albert Ramos und beteuert von Coaching nichts mitbekommen zu haben. Als Serena 3:1 führt, jedoch den Breakvorsprung nach einem ganz schwachen Aufschlagsspiel gleich wieder abgibt, zerstört sie frustriert ihr Racket - die Quittung: die zweite Verwarnung Erst als sie wieder auf den Platz geht, realisiert sie, dass dies gleichbedeutend mit einer Punktstrafe ist. Wiederum hitzige Diskussionen. Beim nächsten Seitenwechsel eskaliert die Partie nun endgültig. Serena Williams ist ausser sich und bezeichnet Ramos u.a. als "Dieb" - die Konsequenz, eine dritte Verwarnung, gleichbedeutend mit Spielgewinn Osaka. Anstatt 3:4, steht es nun aus Sicht von Serena Williams 3:5. Die Zuschauer toben, der Supervisor kommt auf den Platz, doch die Entscheidung steht. Wenig später verwandelt Naomi Osaka, welche trotz all den Vorkommnissen erstaunlich ruhig geblieben ist, ihren zweiten Matchball mit einem krachenden Aufschlag. Es folgt eine herzliche Umarmung und eine denkwürdige Siegerehrung...

Doch was ist da eigentlich genau passiert? Vom Regelwerk her hat Albert Ramos vollkommen richtig entschieden. Serena Williams hat ganz klar überreagiert und die Contenance komplett verloren. Alle drei Verwarnungen waren regelkonform und trotzdem ist die Sache damit noch lange nicht vom Tisch. Coaching ist zwar nicht erlaubt, doch wer Profi-Tennis verfolgt weiss, dass dies gang und gäbe ist. Nur sehr selten wird Coaching geahndet und eine Verwarnung ausgesprochen. Serena Williams ihrerseits ist eine Spielerin, welche sehr selbständig auftritt. Sie hat fast nie Augenkontakt zu ihrer Box und bei WTA-Turnieren, wo die Spielerinnen einmal pro Satz ihren Coach auf den Platz rufen können, nimmt Serena Williams dieses Recht nie in Anspruch. Sie weiss durch ihre riesige Erfahrung selbst, welche Veränderungen sie vornehmen muss. Und ausgerechnet Serena Williams erhält nun ohne vorhergehende Ermahnung eine Verwarnung wegen unerlaubtem Coaching. Das ist dann schon sehr merkwürdig und darf es sein, dass die Regelanwendung derart unterschiedlich und willkürlich erfolgt? Aus diesem Blickwinkel wird verständlich, dass sich Serena Williams wie in einem falschen Film fühlte. Die Frage bleibt im Raum: Warum hat Albert Ramos plötzlich einen derart strengen Massstab angewendet?

Novak Djokovic, der am nächsten Abend seinen 14. GS-Titel holte, meinte dazu (Originalton):
"But I have my personal opinion that maybe the chair umpire should not have pushed Serena to the limit, especially in a Grand Slam final. Just maybe changed -- not maybe, but he did change the course of the match. Was, in my opinion, maybe unnecessary. We all go through our emotions, especially when you're fighting for a Grand Slam trophy."

Mentaler Standpunkt: Auch wenn die Verärgerung von Serena Williams nachvollziehbar ist - insbesondere mit ihrer enormen Erfahrung hätte sie einen Weg finden müssen, um ihre Emotionen in den Griff zu bekommen. Anstatt sich weiter hineinzusteigern, hätte sie eine "jetzt erst recht-Mentalität" an den Tag legen können, um mit zusätzlicher Entschlossenheit möglicherweise die Wende noch zu schaffen. ​

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