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Australian Open 2016: Shuai Zhang im mittelpunkt

2/2/2016

 
Die Australian Open 2016 waren ein Turnier mit vielen bewegenden Momenten und interessanten Geschichten. Bei den Damen setzte sich überraschend Angelique Kerber durch, welche in einem packenden und intensiven Finale die grosse Überraschung schuf und Topfavoritin Serena Williams bezwingen konnte. Kerber war schon immer eine herausragende Kämpferin, gute Athletin und gilt als eine der trainingsfleissigsten Spielerinnen, doch insbesondere bei den GS-Turnieren agierte sie öfters zu verkrampft und blieb unter den Erwartungen. Nun bei den Australien Open zeigte sie sich nach holprigem Start (in Runde 1 stand sie vor dem Aus und musste gegen die Japanerin Misaki Doi gar einen Matchball abwehren) in der Folge viel gelöster, positiver und mit mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Kerber ist vom spielerischen Potential her gesehen sicherlich schwächer einzustufen, als manche ihrer Berufskolleginnen. Ihr Erfolg zeigt einmal mehr, wie bedeutend mentale Faktoren sein können. Wenn es im Kopf stimmt, dann ist sehr vieles möglich...
Serena Williams merkte dann auch an der Pressekonferenz anerkennend an:

"She (Anm. Angelique Kerber) had an attitude that I think a lot of people can learn from: just to always stay positive and to never give up."

Im Herren-Tableau blieb die Überraschung aus. Novak Djokovic wurde seiner Favoritenrolle letztendlich gerecht, nachdem er im Achtelfinale einen schwachen Tag eingezogen hatte und nach einer Fehlerorgie sich doch noch knapp gegen Gilles Simon durchsetzen konnte. In der Folge spielte Djokovic auf fast schon gewohnt hohem Niveau, während die Konkurrenz die Konstanz vermissen liess. Irgendwie gewinnt man auch den Eindruck, dass die anderen Topspieler sich den Kopf darüber zerbrechen, wie man taktisch gegen Djokovic spielen muss und nach neuen Wegen suchen. Dies ist zum einen sicherlich positiv (wobei mit einem zerbrochenen Kopf nur schwer Tennis zu spielen ist...), auf der andern Seite sollte nicht nur im "aussen" nach einer Lösung gesucht werden. Mit der richtigen Taktik kann man sehr viel erreichen, doch es gilt Djokovic auch auf mentaler Ebene auf Augenhöhe zu begegnen! Im mentalen Bereich ist der Weltranglistenerste seinen Hauptkonkurrenten einen Schritt voraus. Andy Murray war im Finale viel zu unruhig und hektisch, um die Wende noch schaffen zu können, auch wenn er taktisch viele gute Ansätze zeigte und in den Sätzen 2 und 3 das Spiel mehrheitlich diktierte. Es fehlte die innere Ruhe. An dieser Stelle sei jedoch auch erwähnt, dass Murray ganz schwierige Tage in Melbourne durchleben musste. Seine Ehefrau hochschwanger zu Hause in London und sein Stiefvater Nigel Sears (Trainer von Ana Ivanovic) brach während der 3. Rundenpartie seiner Spielerin auf der Tribüne mit Herzproblemen zusammen und musste notfallmässig ins Spital gebracht werden. Unter diesen Umständen dennoch das Finale zu erreichen, ist ebenfalls eine Meisterleistung! Und die gute Nachricht: Nigel Sears geht es wieder besser und konnte die Heimreise antreten.

Dann galt es von Lleyton Hewitt Abschied zu nehmen, der in Melbourne sein letztes Profiturnier bestritt. Hewitt wurde 2001 mit gerade mal 20 Jahren die jüngste Nummer 1 der Tennisgeschichte (bei den Herren). In jungen Jahren selbst bei seinen australischen Landsleuten unbeliebt, entwickelte er sich im Laufe der Jahre zu einer geschätzten Persönlichkeit. Sein Rücktritt war das dominierende Thema an den ersten Tagen des Turniers.

Im Damendoppel harmonierten Sania Mirza und Martina Hingis einmal mehr prächtig und sprühten vor Spielfreude. Seit mittlerweile 36 Partien ist das Duo ungeschlagen und holte seinen 3. GS-Erfolg in Serie. Mirza/Hingis ergänzen sich auf dem Tenniscourt nahezu perfekt und verstehen sich auch zwischenmenschlich ausgezeichnet, wie die beiden immer wieder betonen. 

Für die bewegendste und faszinierendste Geschichte sorgte in unseren Augen jedoch Shuai Zhang. Die 27-jährige Chinesin erreichte ihr bestes Ranking im Juli 2014, als sie Position 30 in der Weltrangliste erreichte. Ihre Bilanz bei den vier Grand-Slam-Turnieren zeigte indes ein deprimierendes Bild. Im Jahre 2008 spielte sie zum ersten Mal bei einem der vier grössten Turniere mit und schied bei den US Open in Runde 1 aus. Bis zu den Australian Open 2016 hatte Shuai Zhang sich insgesamt 14-mal für ein Haupttableau eines GS-Turniers qualifiziert. Die erschütternde Bilanz: 14-mal das Aus in der Startrunde...

Und nicht nur bei den GS-Turnieren lief es nicht, das ganze Jahr 2015 war für Zhang eine einzige Enttäuschung. In der Weltrangliste fiel sie Ende Oktober bis auf Position 200 zurück. Gedanken an einen Rücktritt kamen auf.

Schliesslich entschied sie sich noch einen letzten Versuch zu starten.

"I want try one more time, only one more time."

Gegenüber ihren Eltern, welche sie zuvor noch nie an ein Turnier begleitet hatten, sagte sie, dass sie nach Australien kommen sollen, wenn sie ihre Tochter einmal live spielen sehen möchten - vielleicht sei dies die letzte Gelegenheit.

"Before, my father never come to watch I play. This is first time he travel with me. And also my mom. So this is big-time for me. Because I think, oh, maybe this is last time in Australia Open, so I wanted they coming to maybe see last match in Melbourne. I want they come to see the last 20 years what I'm do. This is my life already like 20 years. They never see. So I want they feeling what I'm do."
(Shuai Zhang an der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Simona Halep)

Aufgrund des Rückfalls im Ranking musste Shuai Zhang in der Qualifikation antreten. Nach zwei 2-Satz-Siegen gewann sie in der 3. Qualifikationsrunde mit 8:6 im Entscheidungssatz und qualifizierte sich somit in extremis für das Haupttableau. Losglück sieht dann aber etwas anders aus - in Runde 1 wartete mit Simona Halep die Weltnummer 2. Immerhin jedoch das Privileg auf dem grössten Court der Anlage einlaufen zu dürfen - vor ausverkauften Rängen und unter den Augen ihrer Eltern.

Auf dem Papier die wohl einseitigste 1. Rundenpartie überhaupt. Mit Simona Halep eine der Turnierfavoritinnen auf der einen Seite, mit Shuai Zhang auf der anderen Seite eine Spielerin, welche während ihrer jahrelangen Karriere noch nie eine Startrunde bei einem GS-Turnier überstehen konnte. An diesem 18. Januar zeigte sich jedoch wieder einmal, dass im Sport so gut wie alles möglich ist. Zhang spielte wie entfesselt, diktierte die meisten Ballwechsel und ging schliesslich als Siegerin vom Platz...

Emotionales Platzinterview mit Shuai Zhang nach dem Erfolg über Simona Halep
​Einmal in Fahrt gekommen und die Niederlagenserie beendet, ging das Tennismärchen weiter. In Runde 2 gewann Zhang gegen die Französin Alicé  Cornet mit 6:3 und 6:3, in Runde 3 gegen Varvara Lepchenko mit 6:1 und 6:3 und nach einem 3-Satz-Sieg gegen die angeschlagene, aufstrebende Madison Keys stand die Chinesin, welche sich in die Herzen der Zuschauer gespielt und geredet ;-) hatte, plötzlich im Viertelfinale von Melbourne. Erst dort war dann Endstation gegen die Britin Joanna Konta, einer weiteren Überraschungsfrau des Turniers.

Shuai Zhang, unsere Heldin des Turniers!!!

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