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Andy Murrays Entwicklung

14/11/2012

 
​2012 ist das Jahr, in welchem Andy Murray der ganz grosse Durchbruch gelungen ist. Der Brite zählt seit Jahren zur Weltspitze und hatte in der Weltrangliste Platz 4 gewissermassen abonniert hinter Federer, Nadal und Djokovic. Vom spielerischen Potential her hat man ihm jedoch schon lange zugetraut den ganz grossen Wurf zu realisieren, doch Murray scheiterte in der Vergangenheit oft an sich selbst. In den entscheidenden Spielen blieb er unter seinen Möglichkeiten. Auf dem Platz sah man viele negative Reaktionen, wenn Murray mit seinem Spiel haderte, die Konzentration und den Glauben an seine Fähigkeiten verlor.

Seit Beginn des Jahres hat Andy Murray eine Veränderung in seinem Umfeld vorgenommen und arbeitet seither mit der einstigen Tennisgrösse Ivan Lendl zusammen. Und siehe da: bereits nach einigen Wochen war bei Murray ein Wandel zu erkennen. Bei den Australien Open scheiterte er zwar in einer dramatischen und hartumkämpften 5-Satz-Partie an Novak Djokovic und doch war Murrays Auftreten ein ganz anderes. Die Körpersprache war positiver, die negativen Selbstgespräche waren weit weniger zu sehen, er wirkte fokussierter und mit dem Glauben eine Partie noch wenden zu können.
Auf der anschliessenden Pressekonferenz bestätigte Murray diese Eindrücke: Er sei verglichen mit dem Vorjahr ein anderer Spieler mit einer anderen Einstellung und er sei stolz wie er bis zuletzt gekämpft habe.

"But a different player, a different attitude to this time last year.  Yeah, I'm proud of the way I fought."

Und auch Novak Djokovic fiel dieser Wandel auf. Murray sei selbstbewusster aufgetreten wie in der Vergangenheit und er nutze nun seine Chancen besser:

"He was more confident on the court. He was taking his chances."

Doch Wege verlaufen selten linear. Es gibt oft Hindernisse auf diesem Weg, Rückschläge - es gibt keine Erfolgsgarantie. 

Die Folgemonate verlaufen eher enttäuschend. Ist der Zauber der Zusammenarbeit bereits verflogen? - Auf die Erfolgsspur findet Murray just in Wimbledon zurück. Dort begeistert er das britische Publikum und erreicht das Finale. Abermals trifft er dabei auf Roger Federer und auch in seinem 4. Grand-Slam-Finale hat Murray schliesslich das Nachsehen. Trotz starker Leistung unterliegt er in vier Sätzen einem grossartig aufspielenden Gegner. In der Presse wird die Frage aufgeworfen, ob Murray diese Niederlage wird verkraften können oder ob er daran zerbrechen wird. Erneut beim letzten Schritt gescheitert und es gibt Stimmen, welche prophezeien, dass Murray nie einen ganz grossen Titel gewinnen werde. Doch wer genauer hingeschaut hat, konnte erkennen: das Auftreten von Murray war in diesem Grand-Slam-Finale ein anderes als bei den ersten drei Anläufen in den Jahren zuvor. Es fehlte dieses Mal nicht viel - etwas mehr Wettkampfglück auf seiner Seite und die Briten hätten bereits dann zum grossen Jubel ansetzen können.

Kurz darauf folgten die Olympischen Spiele. Da diese in London ausgetragen wurden, kam es zur Kuriosität, dass bereits drei Wochen nach dem Wimbledon-Finale an der selben Stätte erneut ein grosses Turnier anstand.

Bald zeigte sich: Von Finalnachwehen bei Murray keine Spur. Er zeigte sich in blendender Spiellaune. Im Halbfinale setzte er sich in zwei Sätzen gegen Novak Djokovic durch und agierte voller Selbstvertrauen. Im Finale kam es dann zur Neuauflage gegen Federer. Es winkte olympisches Gold vor heimischem Publikum. Doch würde Murray der Aufgabe gewachsen sein und auch im Finale sein Potential ausschöpfen können? - Murray beantwortete die Frage eindrücklich. Zur Überraschung aller war das Endspiel eine ganz einseitige Angelegenheit. Beim Briten funktionierte so gut wie alles, währenddem Federer einen insbesondere mental ausgelaugten Eindruck hinterliess. Andy Murray hatte es geschafft und gezeigt, dass er mental stärker geworden ist. 

Einige Wochen später gewann Andy Murray dann auch endlich sein erstes Grand-Slam-Turnier mit einem Sieg bei den US Open. Auf dem Weg zum Triumph hatte er im Viertelfinale gegen den Kroaten Marin Cilic bange Momente zu überstehen, als er mit 3:6 und 1:5 in Rückstand lag. Bis zu diesem Zeitpunkt funktionierte nicht viel. Doch Murray steckte nicht auf, zeigte seine kämpferischen Qualitäten und konnte den 2. Satz in extremis noch zu seinen Gunsten entscheiden. Von da an war er unangefochten und qualifizierte sich für das Halbfinale. Nach einem Erfolg über Tomas Berdych in einem Spiel, das vom Wind stark beeinträchtigt wurde (wie auch das Finale), qualifizierte er sich erneut für ein Grand-Slam-Finale. Sein fünftes und mit Novak Djokovic wartete abermals ein hochkarätiger Gegner. Doch Murray liess auch seine letzten Kritiker verstummen. Nach einer 2:0 Satzführung musste er zwar den Ausgleich hinnehmen, doch im entscheidenden fünften Satz zeigte er seine verbesserte mentale Stabilität und Wettkampfhärte, welche ihm lange abgesprochen wurde. Durch ein frühes Break rasch in Führung liegend, durchbrach er das Momentum von Djokovic und legte den Grundstein für seinen Sieg. Es war geschafft - nach 1936 und dem legendären Fred Perry hatte endlich wieder ein Brite einen Grand-Slam-Titel im Einzel gewonnen. Murray sprach unmittelbar nach dem Triumph denn auch von einer "Erleichterung", welche er hauptsächlich verspüre. Laufend wurde er auf Fred Perry in den letzten Jahren angesprochen - doch diese Fragen gehören nun der Vergangenheit an. Das "endlose" Warten auf einen britischen Grand-Slam-Sieger hat ein Ende gefunden.

Interview: Andy Murray nach dem Erfolg bei den US Open 2012
​Zwischen Lendl und Murray gibt es übrigens eine verblüffende Parallele. Auch Lendl hatte seine ersten vier Grand-Slam-Endspiele verloren und wurde bereits als ewiger "Zweiter" abgestempelt. Wie Murray holte er im fünften Anlauf seinen ersten grossen Pokal. Vielleicht ist genau diese Gegebenheit einer der Faktoren für die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden. Fast niemand konnte wohl aufgrund der eigenen Erfahrungen so gut nachempfinden, in welcher Situation Murray steckte, wie Ivan Lendl. 

Lendl, der fast nie Interviews gibt und sich 18 Jahre lang bei Tennisturnieren nicht mehr blicken liess, äusserte zu Beginn der Zusammenarbeit: "Er braucht mich nicht, um ein Halbfinale zu erreichen". Ziel sei es den letzten Schritt zu gehen. Und schon früh hatte Lendl erkannt: "Tennis ist auch Psychologie, vor allem wenn man gegen jemanden spielt, der ganz oben steht."

Was zeigt uns der Weg, den Murray gegangen ist? Wie er es selbst bereits zu Beginn des Jahres treffend formuliert hat. 

"Er sei ein anderer Spieler."

Dieses "anders" bezieht sich auf den mentalen Bereich. Darin hat sich Murray weiter entwickelt, indem er sich eine positivere Einstellung zum Spiel angeeignet hat, mehr seinen Stärken vertraut und fokussierter auf dem Platz ist als früher. Murray hat gewissermassen das Puzzle komplettiert und die "mentale Lücke" zu Federer, Djokovic und Nadal geschlossen. Ivan Lendl scheint bei diesem Prozess eine grosse Hilfe gewesen zu sein.


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